Etappe 1

Bonn und Rhein-Sieg-Kreis

 

 

Die erste Etappe sind Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis. Ich finde mich 4.45 Uhr mit noch vier weiteren verrückten Fahrgästen an der U-Bahn-Station Stadthalle in Bad Godesberg ein. Um den Tag voll auszuschöpfen, muss ich schon die erste Bahn nach Betriebsbeginn nehmen und bin überrascht, in der Wendeanlage einen KVB-Zug zu entdecken. Der muss ja schon um vier in Wesseling gestartet sein. Der Fahrer tut mir sogar noch mehr leid als ich mir selbst. Für ein Foto des Haltestellenschildes hat es gerade so noch gelangt, nicht dagegen für ein ordentliches Foto des Zuges. Viereinhalb Stunden Schlaf, zwei starke Kaffee und eine miese Kamera haben dank stark zitternder Hände ein ordentliches Foto nahezu unmöglich gemacht.

 

Stadthalle

Stadthalle

 

Deutsche Telekom / Platz der Vereinten Nationen

Die 16 fährt pünktlich ab und so schipper ich mit dem Stadtbahnzug aus zwei B80D der Serie 2300 meinem ersten Zwischenziel, dem Platz der Vereinten Nationen, entgegen. Während der Fahrt darf ich zum ersten Mal die Batterien wechseln. Was für eine miese Vorbereitung! Nach meinem Plan hab ich am Platz der Vereinten Nationen drei Minuten Wartezeit auf die Linie 66 nach Bad Honnef, so dass ich noch ein Bild des Haltestellenschildes machen kann. Das Bild der abfahrenden 16 ist leider ebenfalls nichts geworden. Um 5.04 Uhr rollte die 66 mit leichter Verspätung daher. Das Bild ist einigermaßen geworden, insbesondere ist die Uhr gut erkennbar.

 

Deutsche Telekom / Platz der Vereinten Nationen

 

Bad Honnef

Bad Honnef

Mit dem Zug aus zwei B100S der SSB geht es über den Rhein, von dem kaum etwas zu erkennen ist, sowie entlang des Siebengebirges, von dem absolut nichts zu erkennen ist. In Ramersdorf hat sich noch eine 62 erdreistet, unseren Zug trotz Verspätung zu überholen. Nach kurzer Wartezeit geht es weiter… bis kurz hinter Oberkassel. Stillstand. Sollte die Tour schon um 5.17 Uhr scheitern? Es folgt reger Funkverkehr zwischen dem Fahrer und der Leitstelle, wobei mehrmals das Wort „Weichenstörung“ fällt. Oh Mann, das darf doch nicht war sein! Nach ca. fünf Minuten geht es aber störungsfrei nach Bad Honnef weiter. Es ist 5.33 Uhr und immer noch stockdunkel. Die Wendezeit ist aufgrund der Verzögerungen von 13 auf drei Minuten geschrumpft. Aber es bleibt noch genügend Zeit, ein paar Bilder der hell erleuchteten Station sowie zu Beweiszwecken das Haltestellenschild zu knipsen. Von der tollen Landschaft im Hintergrund ist dagegen nichts zu sehen.

 

Bad Honnef

 

Oberkassel Süd / Römlinghoven

Oberkassel Süd / Römlinghoven

Mit dem gleichen Zug der 66 geht es zurück nach Oberkassel Süd, wo ich in die Linie 62 nach Beuel wechsle.

 

Oberkassel Süd / Römlinghoven

 

Konrad-Adenauer-Platz

 

Mit dem R1.1 der SWB (in „Kennerkreisen“ dank der Einzelradaufhängung im Mittelteil als „Möbelroller“ geschätzt) geht es flink weiter am Fuße des Siebengebirges zum Konrad-Adenauer-Platz, wo ich 6.15 Uhr eintreffe. Es dämmert langsam und der Kaffee schlägt mir auf den Magen. Aber es kommt noch viel schlimmer: Ich spüre langsam, dass ich bei meiner Planung das Elementarste vergessen habe. Die Pinkelpausen!!!!

 

Konrad-Adenauer-Platz

 

Siegburg

Nach kurzer Wartezeit am Konrad-Adenauer-Platz erscheint meine 66 erneut, mit der ich schon Bad Honnef erobert habe. Leider ist mein Sitzplatz von vorhin weg. Überhaupt hat sich die Bahn stark gefüllt. Der Berufsverkehr setzt langsam ein. Es geht zügig weiter nach Siegburg, wo wir 6.39 Uhr eintreffen. Wo zum Geier sind hier die Toiletten? Oder ein Haltestellenschild? Die Stadtwerke gehen wohl zu Recht davon aus, dass der Fahrgast weiß, wo er sich befindet. Also kann ich zum Beweis nur den Haltestellenlageplan ablichten. Die vier Minuten Wendezeit machen die Suche nach dem Klo unmöglich.

 

Siegburg

 

Bonn Hbf. Bahnsteig G

Die letzte Fahrt mit dem Zug der 66 geht zurück zum Bonner Hauptbahnhof, so dass das rechtsrheinische Netz um Bonn abgehakt ist. Ich bin seit nunmehr zwei Stunden unterwegs. In Beuel ist die Bahn bereits zum Bersten voll. Neben mich setzt sich ein etwas fülligerer Herr, so dass es für den Rest der fahrt sehr kuschelig wird. Die 66 kommt 07.12 Uhr am Hauptbahnhof an, so dass nach meinem Plan nur noch eine Minute Umsteigezeit zur 62 nach Dottendorf besteht. Es folgt ein Sprint aus der U-Bahn, durch das Zwischengeschoss und über Gleis 1 des Hauptbahnhofs, nur um festzustellen, dass die 62 ebenfalls drei Minütchen später kommt. Das gibt aber immerhin die Möglichkeit, die nicht mit Namen versehene Haltestellensäule zu fotografieren.

 

Bonn Hbf. Bahnsteig G

 

Quiriniusplatz

Quiriniusplatz

Nächstes Ziel: Dottendorf, Quirinusplatz. Mit dem (wie auf den Fotos gut erkennbar) mit Schülern vollgestopften R 1.1 der SWB geht es weiter. Ein kurzer Blick auf meinen Plan lässt mich kreidebleich werden: Ich hab mich bei den Zeiten verguckt. So ist für die Strecke vom Hauptbahnhof nach Dottendorf nur eine Fahrzeit von fünf Minuten berücksichtigt, obwohl die Bahn 15 Minuten braucht. ARGH! Ich verfluche den Organisator der Tour. Damit gerät alles auseinander. Ich muss doppelt solange auf die 18 nach Köln warten und komme daher 20 Minuten später in Köln an. Ich seh mich schon nachts um eins hilflos in Schlebusch, Bensberg oder sonst wo. Aber die Sache hat auch etwas Gutes, nämliche lange Wartezeit am Bonner Hauptbahnhof, und dort gibt es Toiletten!! Die Rettung naht, denn der Druck ist bereits unermesslich. In Dottendorf quetscht sich der Zug in die bereits volle Wendeschleife. Kurze Zeit später fährt aber die 62 an vorderster Stelle. Neben meine nunmehr abfahrbereit stehende 61, wieder ein R 1.1 der SWB, hat sich leider die Müllabfuhr gestellt, so dass vom Zug selbst nicht viel zu sehen ist.

 

Quriniusplatz

 

Kopenhagener Straße

Mit der 61 geht es nunmehr entlang der gesamten Strecke der Linie nach Auerberg. Noch in Kessenich beunruhigt mich ein Blick auf die Uhr: Es ist bald Schulanfang in den Berufsschulen im Bonner Norden. Am Hauptbahnhof bestätigen sich meine Befürchtungen: Milliarden von Schülern drängeln in den doch recht kompakten und völlig überladenen Wagen. Glücklicherweise sitze ich am Ende des Zuges am Fenster, so dass mich die Fahrgastmassen außer mit stickiger Luft und Lärm nicht weiter störten. An der Thomas-Mann-Straße sowie am Stadthaus das gleiche Spiel. Weitere unzählige Menschen versuchen noch irgendwie, in die Bahn zu kommen. Viele müssen draußen bleiben und auf den Verstärkerzug warten, der aber erst in acht Minuten fährt. Die Folge sind ständige Türblockaden. Da den R 1.1 die Zwangsschließung fehlt, geht wertvolle Zeit verloren. Aber so schnell wie die Bahn voll wurde, leert sie sich wieder vom Chlodwigplatz bis zu den Ministerien. Am Schluss sind wir nur noch zu zweit in der Bahn. Die Wendezeit an der Kopenhagener Straße ist fast futtsch, so dass es nur noch für zwei kleine Fotos reicht. Zwar kenne ich einige Bewohner des hiesigen Studentenwohnheims, die über eine Toilette verfügen, aber in den Semesterferien um acht Uhr morgens einen Studenten aus dem Bett zu bekommen, ist aussichtslos. Also muss ich noch weiter durchhalten. Mittlerweile sind schon drei Stunden vergangen.

 

Kopenhagener Straße

 

Thomas-Mann-Straße

Die vorerst letzte Etappe in Bonn führt mich mit der 61 zurück zum Hauptbahnhof, wo ich 8:25 Uhr ankomme. Meine ursprünglich angepeilte 18 ist vor einer Minute gefahren. Also habe ich noch 19 Minuten Zeit, die ich auf den Örtlichkeiten des McDonalds, mit dem Verspeisen eines spontan gekauften Frühstücks und dem Neuüberdenken meiner Planung verbringe.

 

Bonn Hbf. (tief) Gleis 1

 

 

 

 

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